Fenster an der Decke? Nicht nötig: Der SolarFibre-Lichtteppich bringt Sonnenlicht über ein Geflecht aus PMMA-Glasfasern direkt in den Bodenbelag. Tagsüber leitet ein Dachkollektor natürliches Licht per Bündel­leitung in den Teppich, wo feinst geätzte Austrittspunkte sanft luminieren. Nach Sonnenuntergang speisen dieselben Fasern warmweiße LEDs, sodass der Teppich als flächige Nachtleuchte dient – ein kühler, langlebiger Ersatz für Strom-hungrige Beleuchtung und ein spektakuläres Design-Statement zugleich.

1. Aufbau des Lichtteppichs

  • Oberfläche: 40 % recycelte Schurwolle, 60 % Hanf, getuftet (Florhöhe 10 mm)
  • Lichtfasern: PMMA-Solarfasern Ø 1 mm, Dichte 120 Fasern m-2
  • Diffusionslayer: Laser-geätzte Mikrorillen, 12 µm Tiefe, Auskopplung 25 %
  • Trägergewebe: Jute-Netz, flammhemmend, VOC-frei beschichtet
  • Rückseite: Kork-Latex, rutschhemmend, feuchte­regulierend
  • Kollektor: Dachmodul 300 × 300 mm mit Fresnel-Linse & automatisch nachführendem Prismator (0,8 W Servo)
  • Nachtmodus: LED-Ring 4 W, 2700 K, CRI > 95, DC-Versorgung 24 V SELV
  • Standardmaß Teppich: 2000 × 1400 mm, Gewicht 6,2 kg

2. Kennzahlen & Wirkungsdaten

Kriterium Messwert Alltagsnutzen
Tageslicht­auskopplung* bis 480 lx mittig Leselicht ohne Lampen
Lichtverlust Dach → Teppich ≈ 28 % Höhere Effizienz als Solatube
LED-Verbrauch Nachtmodus 4 W Unter 1 kWh pro Woche
Schalldämmwert ΔLw = 17 dB Reduziert Trittschall
Graue Energie −4,3 kg CO₂-Äq./m2 CO₂-negativ dank Wolle & Hanf

*gemessen 12 Uhr, 60° Sonnenhöhe, Bewölkung 20 %


Minimalistisches Wohnzimmer mit SolarFibre-Lichtteppich, der Tageslicht aus dem Boden abstrahlt

3. DIY-Anleitung: Ein 2 m² Lichtteppich an einem Wochenende

3.1 Materialliste

  1. PMMA-Solarfaser-Bündel 240 m
  2. Tuft-Rohware (Wolle/Hanf) 2,2 m²
  3. Jute-Trägernetz 2,2 m²
  4. Kork-Latex 3 kg
  5. Dachkollektor-Kit inkl. Fresnel + Servotracker
  6. LED-Ring 4 W, 24 V + PWM-Dimmer
  7. Schrumpfschlauch, Quick-Connects, 24 V-Netzteil

3.2 Schritt-für-Schritt

  1. Tuft-Rohware auf Rückseite wenden, Fasern in 50 mm Raster mit Ahle durchziehen.
  2. PMMA-Fasern ringsum einflechten, Enden 20 cm herausstehen lassen.
  3. Fasern mit CO2-Laser alle 30 mm mikroritzen (12 µm) – Schutz­brille tragen!
  4. Jute-Netz verkleben, Kork-Latex vollflächig aufrollen, 8 h trocknen lassen.
  5. Dachkollektor installieren, Faserbündel durch Leerrohr zum Boden führen.
  6. Faserenden auf LED-Ring legen, Schrumpfschlauch fixieren, Lichtdichtigkeit prüfen.
  7. PWM-Dimmer an Matter-Gateway koppeln – fertig.

Materialkosten (2025): etwa 390 € für 2 m × 1,4 m Teppich inklusive Kollektor.

4. Fallstudie: Souterrain-Atelier in Utrecht (18 m²)

  • Installiert: 1 Lichtteppich 2 × 1,4 m + Dachkollektor
  • Zeitraum: September 2024 – Februar 2025
  • Ergebnisse:
    • Tageslichtfaktor im Raum +2,6 %
    • Stromersparnis Beleuchtung 94 kWh/Jahr
    • Subjektive Wachheit (Karolinska Sleepiness Scale) –0,9 Punkte nachmittags

5. Pro / Contra kompakt

Aspekt Pro Contra
Energie Tageslicht gratis, LED <1 kWh/Woche Tracker braucht 0,8 W Stand-by
Nachhaltigkeit Biobasierte Textilien, CO₂-negativ PMMA-Fasern schwer recyclebar
Design Leuchtender Boden als Eyecatcher Fasern leicht druckempfindlich
DIY-Faktor Kein Nähen, nur Flechten Laser-Ritzen erfordert Makerspace
Wartung Abnehmbarer Flor – waschbar Kollektor muss 2×/Jahr gereinigt werden

6. Gesundheit & Nachhaltigkeit

  • Blue-Light-frei: Reines Sonnenlicht tagsüber, keine circadiane Störung.
  • Feuchtepuffer: Wolle/Hanf gleicht Raumfeuchte um ±6 % aus.
  • Kreislauf: Teppichoberseite kompostierbar; Fasern als Lichtleiter in Urban-Gardening wiederverwendbar.

7. Zukunft: Adaptive Lichttextilien

  • Prismatische Fasern: Farbtemperatur-Wechsel durch Kristallstreifen.
  • OLED-Hybrid: Fasern dienen nachts als Substrat für biegsame OLED-Lagen.
  • CO₂-Sensor-Modus: LED-Helligkeit passt sich Raumluftqualität an.

Fazit: Teppich als Tageslichtquelle

Der SolarFibre-Lichtteppich verwandelt passive Bodenfläche in eine leise Lichtquelle, die Tageslicht nutzt, Strom spart und den Raum akustisch dämpft. Perfekt für fensterarme Studios, Souterrain-Zimmer oder alle, die nachhaltige Technologie buchstäblich mit Füßen treten möchten – im besten Sinn.